Am Freitag, dem 18.10.2024, trafen wir uns auf einer militärischen Anlage, die uns Übungen mit scharfer Munition ermöglichte. Der Start der Übung war um 10:00 Uhr. Zunächst folgte die Einsatzvorbereitung (EV) mit Instruktionen zu den Regeln und den Befehlen für die erste Phase.
Phase Eins: Diese begann mit einem eher technischen Teil, der kleinere Märsche von Posten zu Posten umfasste. Dabei lernten wir verschiedene Waffen kennen, die in der Schweizer Armee nicht zum Standard gehören, und absolvierten kleinere Schiessübungen mit nicht justierten Waffen. Die Märsche ermöglichten es uns, Druckstellen an der Ausrüstung zu erkennen und, wenn möglich, zu beheben. Ausserdem stellten wir fest, dass der Wasserverbrauch in dem hügeligen Gelände höher war – zumindest bei mir. Beim Schiessen wurden uns, wie erwähnt, nicht justierte Waffen zur Verfügung gestellt. Unsere Aufgabe bestand darin, zu beobachten, wo die Schüsse einschlugen, und den Haltepunkt entsprechend zu korrigieren, um alle Ziele zu treffen. Für mich war dies ein Highlight, da diese Aufgabe Teamarbeit erforderte und unser Zusammengehörigkeitsgefühl sowie den Teamgeist durch den gemeinsamen Erfolg stärkte.
Phase Zwei: Der Tag endete, wie er begonnen hatte, mit einer EV – dieses Mal jedoch für die Nacht. Es war wichtig, die Zeit effizient zu nutzen und durch organisiertes Packen sowie das Umrüsten der Ausrüstung vom Tag- auf den Nachtkampf schnell zu handeln, um genügend Zeit für die Verpflegung und die neuen Befehle zu haben. Die Nacht war klar, und die Sterne waren zu sehen. Der Mond war so hell, dass wir den Restlichtverstärker (Nachtsichtgerät, Night-Vision-Goggles / NVG) kaum benötigten. Wir entschieden uns, einen Hügel zu besteigen und nach dem Absitzen 460 Höhenmeter zurückzulegen, um auf einer Hügelkette bis zu unserem Ziel zu marschieren. Auf dem Weg hatten wir verschiedene Aufgaben zu erfüllen, die ich hier nicht nennen werde. Der Aufstieg war hart und beschwerlich, da es nicht immer Wege gab, und ja, unsere Ausrüstung war auch nicht gerade leicht. Der Anstieg dauerte etwa vier Stunden.
Phase Drei: Nach einer Nacht mit etwa 3 Stunden Schlaf und einer selbst geplanten Reorganisation stellten wir unsere Tag-Kampftauglichkeit wieder her und mussten zu einem Treffpunkt marschieren. Ab dort wechselte die Übung von einer taktischen zu einer technischen Phase, und wir durften an den Posten verschiedene Aufgaben erfüllen, wie z. B. das Beobachten und Entdecken von Gegenständen im Gelände sowie Schiessen auf Distanzen von 3 bis 600 Metern. Der Tag verging schnell und forderte uns stark, da wir alle noch nichts gegessen hatten. Ich begann zu zittern und fühlte mich leicht schwindlig. Ein Teamkollege lieh mir ein paar NRG-5-Blöcke (ein trocken gepresster Block aus Maisstärke), da ich selbst keine dabei hatte, und ich ass diese während der Märsche. Dabei habe ich zwei wichtige Erkenntnisse gewonnen: Erstens, NRG-5 ist einfach und schnell zu essen, ideal, wenn keine Zeit bleibt, um eine Mahlzeit zuzubereiten. Zweitens, es ist immer gut, Proteinriegel, NRG-5 oder ähnliche Snacks griffbereit zu haben, um sich zwischendurch stärken zu können.
Nach diesen wertvollen Erfahrungen und Learnings begann die umfassende Reorganisation. Die Übung war beendet, und alles wurde ordentlich zurückgebaut, gereinigt und wieder einsatzbereit gemacht. Anschliessend folgte die Abschlussrede mit Rangverkündigung und dann um etwa 16:00 Uhr die Heimreise.
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